Zusammengestellt von Karlo Vegelahn und Robin-Nikolai Vegelahn
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Bereits unter den ersten Häftlingen vertreten, erreichten die Zahl der Bibelforscher in Buchenwald Ende 1938 mit 477 Personen den Höchststand (16.Dezember 1938) und lag ab 1940 bei 250 bis 300. Ihre Haft begann meist mit 3 bis 9 Monaten Strafkompanie. [1999-001, S.70, 71]
38 Jehovas Zeugen wurden getötet [laut Gedenkansprache am 09.05.2002 in Buchenwald]
Wegweiser
Caracho-Weg
Neuankommende
Transporte
hetzte
die
SS
mit
Hunden
im
Laufschritt
bis
zum
Lagertor.
Der
Weg
vom
Bahnhof
zum
Lager
erhielt
deshalb
den
Namen
"Carachoweg".
(Das
Wort
Karacho
stammt
aus
dem
Spanischen
und
steht
u.a.
für
lärmende
Schnelligkeit).
[1993-001]
Haupttor
mit
der
Inschrift:
JEDEM
DAS
SEINE
Arrest (Ausschnitt aus einem Formular):
|
Stufe
I |
Stufe
II |
Stufe
III |
Die Stufe III kann als Einzelstufe oder als weitere Verschärfung der Stufe II tageweise ein- geschaltet zur Anwendung kommen. |
|
bis zu 3 Tagen |
bis zu 42 Tagen |
bis zu 3 Tagen |
Vollzug !
Stufe
I
und
II
|
|
Holzpritsche |
Ohne
Gelegenheit
|
||
|
helle Zelle |
dunkle Zelle |
||
|
Verpflegung: |
|||
Tage |
|
|
|
Aus religiöser Überzeugung verweigerten die Zeugen Jehovas am 6.September 1939 auf dem Appellplatz vor den Maschinengewehren der SS trotz Todesdrohung geschlossen die Meldung zu Wehrmacht. Auch das Festhalten an gewohnten Ritualien wie an illegalen Feiern stärkte den Willen zur Selbstbehauptung, obwohl sie immer ein Risiko bedeuteten und, wie das Fasten von Wiener Juden am Jom Kippur 1938, auch auf Unverständnis der Mithäftlinge stießen. [1999-001, S.131, 132]
Eine ähnliche Situation ergab sich am 6. September 1939 im Lager Buchenwald. Der Erste Lagerführer, Rödl, erklärte den Zeugen: „Wenn einer sich weigert, gegen Frankreich oder England zu kämpfen, dann müßt ihr sterben!" Es war eine Stunde der Prüfung. Zwei Kompanien SS-Truppen in voller Ausrüstung standen am Tor. Doch „nicht ein einziger Bibelforscher erklärte sich auf die Anfrage des Lagerführers hin bereit, für Deutschland zu kämpfen. Nach einer Weile Schweigen kam plötzlich der Befehl: ‚Hände hoch! Taschen ausleeren!‘ " So der Bericht in Eugen Kogons Buch Der SS-Staat. Wurden sie erschossen? Nein, die SS-Leute fielen über sie her und raubten sie aus, und man schickte sie in den gefürchteten Steinbruch. Auch gab es für sie keine Revierbehandlung mehr. [Erwachet, vom 08.04.1989, S.14: Der Holocaust — Opfer oder Märtyrer?]
Blick
auf
den
Appellplatz
in
Richtung
der
ehemaligen
Baracken
Museum
Nachbildung
eines
Prügelbock
Zitat
aus
dem
Vordruck
einer
Strafmeldung:
Vorschriften:
Zuvor
Untersuchung
durch
den
Arzt!
Schläge
mit
einer
einrutigen
Lederpeitsche
kurz
hintereinander
verabfolgen,
dabei
Schläge
zählen;
Entkleiden
und
Entblößung
gewisser
Körperteile
streng
untersagt.
Der
zu
Bestrafende
darf
nicht
angeschnallt
werden,
sondern
hat
frei
auf
der
Bank
zu
liegen.
Es
darf
nur
auf
das
Gesäß
und
die
Unterschenkel
geschlagen
werden.
Walze,
Lore
und
Trage
für
den
Steintransport
Jacke
des
Bibelforschers
Paul
Hirschberger
(Nr.1528).
Der
Balken
über
dem
lila
Winkel
kennzeichnet
Ihn
als
rückfälligen
Häftling
"Wir
Auferstandenen"
-
Bilder
von
Überlebenden
in
der
Dauerausstellung
Das
Einige
Lebenszeichen
nach
zu
Hause
war
ein
Brief
mit
25
Worten
im
Monat.
Durch
einen
besonderen
Stempel
konnte
man
erkennen
das
der
Häftling
noch
der
Religionsgemeinschaft
angehörte.
Der
Schutzhäftling
ist
nach
wie
vor
hartnäckiger
Bibelforscher
und
weigert
sich,
von
der
Irrlehre
der
Bibelforscher
abzulassen.
Aus
diesem
Grund
ist
ihm
lediglich
die
Er=
leichertung,
den
sonst
zulässigen
Briefwechsel
zu
pflegen,
genommen
worden.
Gedenksteine:
Text:
In
Erinnerung
an
die
Opfer
der
nationalsozialistischen
Militärjustiz,
die
den
Kriegsdienst
verweigert
haben
und
einem
verbrecherischen
Regime
nicht
mehr
dienen
wollten.
Von
November
1944
bis
März
1945
wurden
mehrere
Hundert
von
Kriegsgerichten
verurteilte
aus
dem
Militärstrafvollzug
in
das
Konzentrationslager
Buchenwald
eingewiesen.
Fast
alle
kamen
von
hier
in
das
Konzentrationslager
Mittelbau-Dora
viele
haben
nicht
überlebt.
Der
Gedenkstein
der
Zeugen
Jehovas
wurde
am
09.05.2002
von
Max
Liebster
und
Rikola-Gunnar
Lüttgenau,
Stellvertretender
Direktor
der
Gedenkstätte
Buchenwald
enthüllt.
Text:
"Man
muß
Gott
mehr
gehorchen
als
den
Menschen"
Apostelgeschichte
5:29
In
Erinnerung
an
Jehovas
Zeugen
die
aus
religiösen
Gründen
verfolgt
wurden
und
hier
litten
oder
starben
"We
must
obey
God
rather
than
men"
Acts
5,29
Im
Remembrance
of
Jehovah´s
Witnesses
Who
Suffered
and
Died
Here,
Persecuted
Because
of
Their
Religious
Beliefs
siehe
auch
Jahrbuch
der
Zeugen
Jehovas
2003,
Seite
21-23
2003
Yearbook
of
Jehovah´s
Witnesses,
Page
21-23
Baumhängen:
Der
Häftling
wurde
an
den
nach
hinten
gebundenen
Händen
aufgehängt,
und
blieb
oft
so
lange
hängen,
bis
die
Arme
aus
den
Gelenken
sprangen.
Genickschuss-Anlage
der
SS
im
Pferdestall
jede
Minute
eine
Leiche.
Das Krematorium
Einer von 22 massiven Wachttürmen
Der elektrische Zaun (3 Kilometer) mit 380 Volt
Bibelforscher
(Jehova
Zeugen)
hatten
die
Möglichkeit
diesem
zu
entgehen.
Eine
Unterschrift
hätte
gereicht.
Nur
wenige
taten
es.
siehe auch:
Leopold Engleitner
Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Buchenwald am 10. Apr. 2005
Fotos - Thüringische Landeszeitung - Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Leopold EngleitnerStiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora - Offizielle Homepage der Gedenkstätte
Außenstellen des KZ Buchenwald - Homepage von Frank Baranowski
Max Hennig
erzählt
über diese
Zeit:
Paul
Schneider,
Gefängnisbrief:
Koblenz,
14.
November
1937:
Es
sind fünf
Bibelforscher
hier,
darunter
ein
Ehepaar,
die Frau
"wohnt"
neben mir,
(Auf der
anderen
Seite
jetzt
wieder ein
Jude.) Mit
ihren
Ideen, die
wohl nicht
ganz aus
der Bibel
geforscht
sind und
viel
endzeitliche
Schwärmerei
enthalten,
können wir
von der
Kirche aus
nicht ganz
mitgehen,
so wie sie
auch
behaupten,
daß sie
einen
"etwas
anderen
Standpunkt"
haben und
meist,
wenn nicht
alle, aus
der Kirche
ausgetreten
sind.
Immerhin
sind sie
uns ein
lebendiger
Vorwurf
für die
von der
Kirche
vernachlässigte
Lehre von
den
letzten
Dingen.
Vieles
sehen sie
in ihrer
Interessiertheit
besser und
klarer als
die
meisten
Kirchenchristen.
[1961-001,
S.140]
Bartel, Walter: Buchenwald, Mahnung und Verpflichtung; [Hrsg. im Auftr. d. Fédération Internationale des Résistants (FIR) vom Internationalen Buchenwald-Komitee u.d. Komitee d. Antifaschist. Widerstandskämpfer in d. DDR]; Berlin: Kongress-Verlag; 1960; 621 S. : 134 Abb.; [Seite 314]
Beckert, W. A. (Herausgegeben im Verlag antifaschistischen Schrifttums.), Die Wahrheit über das Konzentrationslager Buchenwald., Rudolf Borkmann KG, Weimar, 1946, [Seite 6, 30].
Berke, Hanns,
Carlebach,
Emil:
Buchenwald,
ein
Konzentrationslager
:
Bericht
d.
ehemaligenr
KZ-Häftlinge
Emil
Carlebach
... /
Hrsg.
von Emil
Carlebach*
;
Frankfurt
am Main
:
Röderberg-Verl.,
1986. -
190 S. :
Ill.
[Seite
31, 32]
Christoffel, Edgar,
Garbe,
Detlef:
Zwischen
Widerstand
und
Martyrium.
Die
Zeugen
Jehovas
im
"Dritten
Reich"
(Studien
zur
Zeitgeschichte
Band
42)",
München:
R.
Oldenbourg
Verlag,
3.
Auflage,
1997,
[605
Seiten]
[Seite
27, 161,
307,
361,
397,
400,
403-405,
411,
413,
426,
429-431,
434,
444,
445f.,
458f.,
477f.,
488,
495]
[1997-001]
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.),
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.),
Hackett, David A.,
Jahn, Rudi: Das war Buchenwald! : ein Tatsachenbericht / Rudi Jahn. - Leipzig : Verl. f. Wissenschaft u. Literatur, [ca. 1950], [Seite 29,]
Kaminsky, Annette (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, (Bundeszentrale für poltische Bildung, Schriftenreihe: Band 428) Leipzig: Forum Verlag; 2003; 546 S.; [S.466]
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Kogon, Eugen: Der SS-Staat : das System der deutschen Konzentrationslager / Eugen Kogon ; Gütersloh : Bertelsmann-Club; Kornwestheim : EBG-Verl.-GmbH; Gütersloh : Dt. Buch-Gemeinschaft; Wien : Buchgemeinschaft Donauland; Wien : Dt. Buch-Gemeinschaft; Zug/Schweiz : Buch- und Schallplattenfreunde ; [1991] ; 412 S. ;
Kogon, Eugen: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager; München: Heyne; 31.Aufl.1995; 426 S.
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Müller, Andreas: Auschwitz, Endstation - einer, der überlebte, erzählt: "Ich hatte Mitleid mit den Nazis" : von Sachsenhausen bis Buchenwald: die tragische Geschichte des Max Liebster aus Reichenbach im Odenwald und andere Schicksale sowie erstaunliche Fakten aus einer dunklen Zeit / Andreas Müller. - 1. Aufl. ; Weinheim : Pressebüro Bergstraße, Verl.-Ges., 1998. - 351 S
Poller, Walter: Arztschreiber in Buchenwald : Bericht d. Häftlings 996 aus Block 39; Hannover : Verl. für Literatur und Zeitgeschehen, 1960. - 281 S. [Seite 21, 31, 218]
Rammerstorfer, Bernhard,
Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Buchenwald am 10. Apr. 2005
Rüter-Ehlermann, Adelheid - Rüter, Christiaan F. (bearb.),
Scharnberg, Harriet, "Tätertausch?" Anfragen an die Diskussion um die kommunistischen Funktionshäftlinge im Konzentrationslager Buchenwald, in: Abgeleitete Macht - Funktionshäftlinge zwischen Widerstand und Kollaboration, Edition Temmen, Bremen, 1998, [Seite 130, 133]
Schley,
Jens:
Nachbar
Buchenwald,
die
Stadt
Weimar
und ihr
Konzentrationslager
1937-1945;
Köln
Weimar
Wien:
Böhlau
Verlag;
1999;
196
Seiten;
[Seite
155]
Schlegel, Birgit,
Stein, Sabine und Harry,
Vogel, Heinrich,
Vogel, Heinrich,
Vogel, Heinrich,
Wachtturm-Gesellschaft:
Trost,
die
Zeitschrift,
gegründet
auf
Tatsachen,
Hoffnung
und
Überzeugung;
17.Jg.;
WATCH
TOWER;
Bern;
1939
01.03.1939,
Seite
14:
Konzentrationslager
Buchenwald
Trost,
die
Zeitschrift,
gegründet
auf
Tatsachen,
Hoffnung
und
Überzeugung;
3.Jg.;
WATCH
TOWER;
Bern;
1945
15.Juli
1945,
Seite 4:
Konzentrationslager
Buchenwald
15.Juli
1945,
Seite 5:
Ein
Radiobericht
15.Juli
1945,
Seite
6-7: Ein
Brief
aus
Buchenwald
15.Juli
1945,
Seite
6-7, 14:
Aus
Gesprächen
mit
"Herrenmenschen"
01.August
1945,
Seite 6:
Konzentrationslager
Buchenwald,
von
Björn
Hallström
15.August
1945,
Seite 6:
Konzentrationslager
Buchenwald,
von
Björn
Hallström
Jahrbuch
der
Zeugen
Jehovas
2003,
Seite
21-23
2003
Yearbook
of
Jehovah´s
Witnesses,
Page
21-23
Wrobel, Johannes:
Wrobel,
Johannes:The
Buchenwald
Series:
Watercolors
by the
Jehovah´s
Witness
Johannes
Steyer,
in
Persecution
and
Resistance
of
Jehovah´s
Witnesses
During
the
Nazi-Regime;
Ed. Hans
Hesse,
Edition Temmen,
Bremen,
2001 [Page124-140]].
Video
Konzentrationslager 3: Buchenwald 1937-1945; Buch und Regie: Michael Kraft, Gesamtleitung: Bengt von der Mühlen; Chronos Film GmbH; 30 Min; s/w und Farbe